Embodiment – ein Begriff, der in der Psychologie immer mehr an Bedeutung gewinnt. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Die renommierte Psychologin Maja Storch hat sich intensiv mit diesem Konzept beschäftigt und herausgefunden, dass unser Körper eine entscheidende Rolle bei unserem Denken und Handeln spielt. Unser Körper ist mehr als nur eine Hülle, die uns durchs Leben trägt – er ist ein integraler Bestandteil unseres Seins und beeinflusst massgeblich, wie wir die Welt wahrnehmen und wie wir uns in ihr bewegen.
Ein zentrales Element des Embodiments ist die enge Verbindung zwischen Körper und Geist. Unsere körperlichen Empfindungen sind eng mit unseren mentalen Zuständen verbunden. Wenn wir gestresst sind, äussert sich das oft in körperlichen Symptomen wie Verspannungen oder Magenschmerzen. Unser Körper reagiert also auf unsere Gedanken und Gefühle – und umgekehrt. Indem wir uns unserer körperlichen Empfindungen bewusst werden und auf die Signale unseres Körpers achten, können wir unser Denken und Handeln besser steuern.
Auch auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene spielt der Körper eine wichtige Rolle. Körperliche Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe oder Körpergrösse beeinflussen, wie wir andere Menschen wahrnehmen und bewerten. Diese Vorurteile und Stereotypen sind tief in unserer Gesellschaft verankert und prägen unser Denken und Handeln. Indem wir uns dieser Einflüsse bewusst werden, können wir sie reflektieren und hinterfragen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Embodiments ist die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist. Der renommierte Neurobiologe Prof. Gerald Hüther betont, dass Veränderungen auf körperlicher Ebene auch Auswirkungen auf unsere psychische Verfassung haben können. Indem wir beispielsweise unsere Körperhaltung verändern, können wir unser Selbstbewusstsein stärken oder unsere Stimmung positiv beeinflussen. Durch gezielte körperliche Übungen können wir also auch unser emotionales und mentales Wohlbefinden verbessern.
Insgesamt verdeutlichen die Konzepte von Dr. Maja Storch und Prof. Gerald Hüther, wie eng Körper und Geist miteinander verbunden sind und wie wichtig es ist, diese Verbindung bewusst zu nutzen. Indem wir uns unserer körperlichen Empfindungen bewusst werden, unsere Körperhaltung und Bewegung gezielt verändern und auf die Signale unseres Körpers achten, können wir unser Denken und Handeln positiv beeinflussen und unser Wohlbefinden steigern. Embodiment ist somit nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern eine praktische Möglichkeit, unser Leben bewusster zu gestalten und uns selbst besser zu verstehen.
Inhalt aus: Embodiment: Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen, 4., überarb. Aufl. 2022, von Wolfgang Tschacher, Dr. Maja Storch und Prof. Gerald Hüther
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